Anfrage zum Wolfsmanagement im Landkreis Uelzen vom 03.05.2022

Anfrage zum Wolfsmanagement im Landkreis Uelzen vom 03.05.2022

📜Bereits im letzten Jahr stellten die Kreistagsabgeordneten der AfD-Fraktion im Kreistag Uelzen, Christian Dörhöfer AfD und Frank Rinck eine Anfrage mit dem Ziel, mehr über die hiesige Wolfspopulation zu erfahren.

😐Das Ergebnis ist erschreckend, seit 2015 gab es 95 Nutztierschäden die durch Wölfe verursacht wurden. Die Population ist im Kreisgebiet mittlerweile auf 5 Rudel und ein Einzeltier angewachsen, genaue Angaben zur Anzahl der Tiere konnten nicht gemacht werden. Fachleute sehen die durchschnittliche Rudelgröße bei 8 Tieren.

👉🏻Selbst die hohe Anzahl der Übergriffe führte zu keiner einzigen Entnahme, obwohl dies nach dem Niedersächsischen Jagdgesetz seit letztem Jahr erlaubt ist.

💸Auch die Kosten für Entschädigungen und nutzlose Herdenschutzmaßnahmen steigen dementsprechend weiter an und belasten die Steuerzahler.

👍🏻In der Folge werden wir erneut anfragen, bei welcher Anzahl an Tieren hier aus fachlicher Sicht ein günstiger Erhaltungszustand erreicht wurde und dementsprechend einen Antrag zur Regulierung der Population bei ebendieser Anzahl stellen.

📜Hier die Antwort der Kreisverwaltung:

Frage 1: Wie hoch war die Wolfspopulation zum Ende des Jahres 2021?

Antwort: Die Größe einer Wolfspopulation wird üblicherweise durch die Anzahl der Territorien (Rudel, Paare und territoriale Einzeltiere) beschrieben, da die Anzahl der Individuen regelmäßig nicht genau bekannt ist. Zum Abschluss des IV. Quartals 2021 können 6 Wolfsterritorien im Landkreis Uelzen bestätigt werden, 5 Wolfsrudel sowie ein residenter Einzelwolf.

Frage 2: Um wieviel Prozent ist die Wolfspopulation in den vergangenen 5 Jahren im Landkreis Uelzen angewachsen, ausgehend vom Stand 2016?

Antwort: Die zeitliche Entwicklung der Territorien und deren Zusammensetzung im mehrjährigen Vergleich ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Eine fachlich fundierte prozentuale Aussage über die nach hiesiger Einschätzung vom Antragsteller eigentlich begehrten Aussage über die prozentuale Veränderung der Gesamtindividuenpopulation lässt sich daraus nicht ableiten, da dies aufgrund der variierenden (und hier unbekannten) Größe der einzelnen Rudel wie auch der zumindest teilweise verwaltungsgrenzenüberschreitenden Terrotorialverteilung in andere Gebeitskörperschaften hinein einer signifikanten Aussageunschärfe unterläge.

Frage 3: Wie viele Verdachtsfälle auf Wolfsrisse bei Weidetieren gab es in den vergangenen 5 Jahren im Landkreis Uelzen?

Antwort: Seit dem 01.01.2017 wurden im Landkreis Uelzen 95 Nutztierschäden (Rissereignisse mit jeweils variierender Anzahl betroffener Individuen) mit Verdacht auf Verursacherschaft Wolf aufgenommen.

Frage 4: Welche Summen wurden als Entschädigung an betroffene Weidetierhalter in den vergangenen 5 Jahren ausgezahlt und aus welchem Budget wurden diese geleistet?

Antwort: Seit dem 01.01.2017 wurden für Nutztierschäden im Landkreis Uelzen Ausgleichszahlungen in Höhe von 38.383,70 € geleistet. Diese wurden unmittelbar aus Budgets von dem Land Niedersachsen nachgeordneten Stellen geleistet und belasten insofern den Kernhaushalt der Kreisverwaltung nicht.

Frage 5: Wurde der Wolf inzwischen ins niedersächsische Jagdrecht aufgenommen und wie viele Entnahmen hatte dies in den vergangenen 5 Jahren zur Folge?

Antwort: Ja, der Wolf wurde durch Art. 1 des Gesetzes zur Änderung des Niedersächsischen Jagdgesetzes und weiterer Vorschriften sowie zur Aufhebung der Niedersächsischen Wolfsverordnung vom 17.05.2022 in das Niedersächsische Jagdgesetz (NJagdG) aufgenommen. Keine Entnahmen.